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Material von Einmalhandschuhen: Alles Wichtige zu Nitril, Latex und Co.

Nitril, Vinyl oder Latex? Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Handschuh-Materialien vor und geben Tipps zur Auswahl der passenden Einweghandschuhe. So finden Sie garantiert das richtige Einmalhandschuh-Material, ganz ohne Qual.

Einmalhandschuh-Material: das Wichtigste in Kürze

Inhaltsverzeichnis

9 Dinge
Einweghandschuhe können aus den folgenden Materialien bestehen:
  • Nitril
  • Latex
  • Vinyl
  • Vitril
  • PE
Latexhandschuhe weisen eine hohe Laugen- und Säurebeständigkeit auf, Schutzhandschuhe aus Nitril sind ebenfalls beständig gegen zahlreiche Chemikalien und zudem resistent gegen Öle.
Vinyl-Einmalhandschuhe werden aufgrund ihrer Defektanfälligkeit und der enthaltenen Weichmacher im medizinischen Bereich kaum noch eingesetzt.
Handschuhe aus Polyethylen-Folie finden vorwiegend Verwendung im Friseurhandwerk und bei der Lebensmittelverarbeitung.
Einweghandschuhe gibt es als gepuderte und ungepuderte Version. Gepuderte Handschuhe lassen sich mühelos überstreifen, was gerade bei schwitzenden Händen von Vorteil ist. Puder bei Latexhandschuhen erhöht jedoch das Allergierisiko, da beim Ausziehen Puderpartikel herumwirbeln, die allergene Substanzen enthalten und über die Atemwege absorbiert werden können. Gemäß DIN EN 455 ist die Verwendung gepuderter Latex Handschuhe im Medizinsektor unzulässig. Alternativ kommen insbesondere Schutzhandschuhe aus Nitril zum Einsatz. 

Einmalhandschuhe: verschiedene Materialien im Vergleich

Einmalhandschuhe: verschiedene Materialien im Vergleich
Einmalhandschuhe werden in unterschiedlichen Materialien angeboten. Zu den bekanntesten und beliebtesten zählen:
  • Latex
  • Nitril
  • Vinyl
Im folgenden Video geben wir Ihnen eine Übersicht über die Einweghandschuh-Materialien und erklären die Unterschiede zwischen Nitril, Latex und Vinyl:

Einweghandschuhe aus Latex – die Handschuh-Klassiker

Puderfreie Latexhandschuhe gehören zu den Handschuh-Klassikern und kommen in zahlreichen Anwenderkreisen aus Medizin, Industrie, Handel, Laboren und Privathaushalten zum Einsatz. 

Tragekomfort und Tastempfinden

Latexmaterial ist überaus elastisch, extrem reißfest und beständig gegen zahlreiche Laugen und Säuren. Zudem bieten Schutzhandschuhe aus Latex erstklassigen Tragekomfort bei ausgezeichnetem Tastempfinden. Zum Hantieren mit Fetten und Ölen eignet sich dieser Handschuhtyp aufgrund seiner Durchlässigkeit nicht. Hier sind Nitrilhandschuhe die geeignete Wahl. Wegen der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten werden Einmalhandschuhe aus Latex in zahlreichen Stärken und normierten Größen hergestellt.

Einsatz im Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen gehört diese Handschuhart nach wie vor zu den meistverwendeten, da das flexible Latexmaterial eine hervorragende Tastsensibilität gewährleistet. Sehr häufig werden sie daher als Untersuchungshandschuhe und sterile OP-Handschuhe eingesetzt.
In der Regel sind Latexhandschuhe mit einem zusätzlichen Rollrand versehen, um das Herabgleiten zu vermeiden. Sterile Schutzhandschuhe mit verlängerten Stulpen erhöhen die Sicherheit bei Operationen. Spezielle Texturen, die sich der natürlichen Fingerform anpassen, beugen Handermüdungen vor. Argumente, die für Latex-Einweghandschuhe sprechen:
  • Sehr flexibel, griffsicher und hochelastisch
  • Exzellente Passform, bester Tragekomfort
  • Hohe Reißfestigkeit, ausgezeichnete Tastsensibilität
  • Gute Beständigkeit gegenüber mechanischen und chemischen Belastungen

Wie werden Latex-Einmalhandschuhe hergestellt?

Latexhandschuhe können aus Naturlatex oder künstlichem Latex bestehen. Naturkautschuk ist ein elastisches Isopren-Polymer, wird aus dem Milchsaft des Gummibaums Hevea brasiliensis gewonnen und weist eine extreme Zugfestigkeit auf, die synthetisches Latexmaterial nicht erreicht. Mittlerweile werden zur Naturkautschuk-Produktion auch Milchsäfte anderer Kautschukbäume verwendet. Die in der Milch enthaltenen Gummiharze lassen sich zu einem optimal formbaren Material für die Produktion vielfältiger Latexartikel verarbeiten. Der erste künstliche Kautschuk entstand um das Jahr 1900. Bis heute wurden vielfältige synthetische Isoprenverbindungen entwickelt, wie Styrol-Butadien-Copolymer oder Chloropren-Kautschuk.
Einmalhandschuhe aus dem Material Latex
Latexhandschuhe im medizinischen Einsatz.

Latexallergie: Gründe und Handschuh-Alternativen

Etwa 15 Prozent der Anwender von Latexhandschuhen im Medizinbereich und rund 3 Prozent der Patienten reagieren empfindlich auf die in Naturlatex enthaltenen Proteine. Ein besonders hoher Risikoindikator für die Entstehung einer Latexallergie ist das Handschuhpuder, daher werden im Gesundheitswesen nur noch puderfreie Latexhandschuhe eingesetzt. Eine Latexallergie kann schwere Entzündungs- und Kreuzreaktionen auslösen.

Synthetische Latexhandschuhe: weniger Proteine durch doppelte Chlorierung

Bei einer Latexallergie oder einer Überempfindlichkeit gegen Naturkautschuk bieten sich synthetische Latexhandschuhe aus Copolymer oder Polyisopren an. Für anspruchsvolle Anwender empfehlen sich Medizinprodukte gemäß EN 455. Durch eine doppelte Chlorierung sind Latexprotein-Werte kaum noch messbar. Dank einer höheren Wandstärke garantieren diese Einweghandschuhe mehr Schutz und sind universell einsetzbar. Die Chlorierung erfüllt den Zweck, den Handschuhpuder und gleichzeitig einen großen Teil der Proteine zu entfernen. Die Minimierung der Latexproteine bewirkt, dass die puderfreie Handschuhsorte seltener allergische Reaktionen auslöst als gepuderte Modelle. 

Nitrilhandschuhe: Gute Alternative zu Latex

Handschuhe aus Nitril punkten mit gutem Tragekomfort und werden gerne als Alternative zu Latexhandschuhen verwendet, da sie keine allergieauslösenden Latexproteine enthalten. Nitrilhandschuhe sind überaus dehnfähig, reißfest und chemikalienbeständig, allerdings auch durchlässig für einige Lösungsmittel wie Aceton. Nitril-Einweghandschuhe lassen sich aufgrund der glatten Innenflächen auch ungepudert problemlos an- und ausziehen. Wegen ihrer hohen Viren-Undurchlässigkeit kommen sie in allen medizinischen Bereichen, häufig als Untersuchungshandschuhe auf Quarantänestationen oder bei Rettungsdiensten, zum Einsatz.
  • Die Vorteile von Nitril-Einmalhandschuhen:
  • Hohe Elastizität und Reißfestigkeit
  • Gute Tastsensibilität und Trageeigenschaften
  • Problemloses an- und ausziehen
  • Hohe Viren- und Bakterien-Undurchlässigkeit
  • Gute Beständigkeit gegen Chemikalien
Einweghandschuhe aus Latex
Nitrilhandschuhe sind besonders dehnbar und eine gute Alternative zu Latex.

Einmalhandschuh-Material Vinyl – angenehm weich auf der Haut

Viele Patienten schätzen bei Untersuchungen Vinylhandschuhe, da sie im Gegensatz zu Latexhandschuhen aufgrund ihrer weichen Konsistenz ein angenehmeres Hautgefühl hinterlassen. Jedoch weist diese Art Schutzhandschuhe im Vergleich mit Nitril- und Latexhandschuhen vielfältige Nachteile auf, wie unzureichende Flexibilität, Einschränkungen hinsichtlich mechanischer Eigenschaften und schlechtere Passform.
Für den Medizinbereich ist diese Handschuhart daher nur eingeschränkt empfehlenswert. Vinyl-Untersuchungshandschuhe, die den Verordnungen und Normen entsprechen, beispielsweise EN 455-1, bieten dennoch hohe Sicherheit. Diese Handschuhart ist meistens Teil der Erste-Hilfe-Ausstattung in Kfz-Verbandskästen, da das Material nur sehr langsam ermüdet. Die Merkmale von Einmalhandschuhen aus Vinyl:
  • Weiche Konsistenz, daher hohe Akzeptanz
  • Alterungsbeständig, angenehm tragbar
  • Evtl. Gesundheitsrisiko durch enthaltene Weichmacher
  • Eingeschränkte mechanische Eigenschaften und Flexibilität
  • Fragliche Bakterien- und Viren-Undurchlässigkeit
Einmalhandschuhe aus Vinyl sind wenig flexibel, aber bieten eine hohe Sicherheit.
Einmalhandschuhe aus Vinyl sind wenig flexibel, aber bieten eine hohe Sicherheit.

Einmalhandschuhe in der Praxis: Tipps zur Nutzung

Ob Nitril, Latex oder Vinyl, legen Sie grundsätzlich ein Reserve-Paar bereit, wenn Sie sterile Schutzhandschuhe tragen, denn Einmalhandschuhe können durch kleinste Unachtsamkeiten unsteril werden. Weiterhin sollten Sie:
  • Immer die Handschuhverpackung auf Beschädigungen kontrollieren und die Handschuhe auf einer keimfreien Ablage platzieren.
  • Vor dem Anziehen eine hygienische Händedesinfektion durchführen.
  • Die Hände vollständig abtrocknen bevor Sie die Schutzhandschuhe überstreifen. Bei feuchten Händen kann ein kumulativ-toxisches Ekzem entstehen.
  • Nach der Verwendung die Handschuhe sofort entsorgen, da mehrmaliger Gebrauch die Schutzwirkung aufhebt.
Tipp: Um Hautschäden durch Desinfektionsmittel und Handschuhmaterialien vorzubeugen, brauchen die Hände eine besondere Pflege. Geeignet sind milde Hautschutzcremes mit Arginin oder Gerbstoffen, die das Aufquellen der schützenden Hornschicht verhindern. Massieren Sie die Creme auf dem Handrücken ein, danach folgen Handgelenke und Fingerzwischenräume, zum Schluss werden Fingerkuppen und Nagelfalze eingecremt.

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