Desinfektionsmittel: sprühen oder wischen?
Die Sprühdesinfektion
Unter dem
Begriff Sprühdesinfektion versteht man die Verwendung von Desinfektionsmitteln in Form von Sprays. Das Mittel wird
dabei in einer Sprühflasche aufbewahrt und auf die zu desinfizierende
Oberfläche aufgesprüht.
Vor- und Nachteile der Sprühdesinfektion
Der wohl
größte Vorteil der Sprühdesinfektion liegt in ihrer schnellen und einfachen
Anwendung: Das Auftragen des Mittels erfolgt im Handumdrehen und es können
auch Oberflächen desinfiziert werden, die über schwer zugängliche Stellen
verfügen.
Neben diesen Vorteilen birgt die Sprühdesinfektion jedoch vorwiegend Nachteile.
So entsteht beim Sprühen ein beachtliches Risiko, dass die darin enthaltenen
Chemikalien eingeatmet werden oder sich auf der Haut absetzen. Dies kann zu
unangenehmen Atemwegs- und Schleimhautreizungen, allergischen
Reaktionen sowie im Extremfall sogar zu Schädigungen des Erbguts
führen.
Außerdem kommt es häufig zu einer unvollständigen Flächenbenetzung, da die
aufgetragene Menge des Desinfektionsmittels nur schwer kontrolliert werden kann.
Dadurch ist die optimale Beseitigung von Mikroorganismen auf der Oberfläche
nicht mehr gewährleistet.
Vorteile der Sprühdesinfektion |
Nachteile der Sprühdesinfektion |
schnelle und einfache Anwendung |
Chemikalien können eingeatmet werden oder sich auf der Haut absetzen |
auch schwer zugängliche Stellen können desinfiziert werden |
Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Menge des aufgetragenen Mittels |
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Risiko von Augen- und Schleimhautreizungen |
Die Wischdesinfektion
Vor- und Nachteile der Wischdesinfektion
Bei korrekter Anwendung wird mit der Wischdesinfektion eine sehr
gründliche Reinigung erreicht. Die Menge des Mittels kann besser
kontrolliert werden, sodass eine gleichmäßige Auftragung auf der
Oberfläche kein Problem darstellt. Zudem zeigt sich die Wischdesinfektion verträglicher
und umweltfreundlicher, da die Inhaltsstoffe des Mittels in der Regel
keinen Luft- oder Augenkontakt haben.
Der größte Nachteil der Wischdesinfektion liegt in der falschen Handhabung:
Wird das Wischtuch nicht regelmäßig gewechselt, können Keime und Bakterien
auf andere Flächen übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, sich im
Vorfeld mit der korrekten Verwendung der Wischdesinfektion vertraut zu machen.
Vorteile der Wischdesinfektion |
Nachteile der Wischdesinfektion |
gründliche, nahtlose Reinigung |
bei falscher Handhabung besteht das Risiko, Keime und Bakterien zu verteilen |
höhere Verträglichkeit |
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umweltfreundlicher |
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Tipps zum Einsatz von Desinfektionsmitteln
Aufgrund der genannten Vor- und Nachteile empfiehlt es sich,
wann immer möglich zu einer Desinfektion zum Wischen statt Sprühen zu greifen. Auf
diese Weise können Sie gesundheitliche Risiken vermeiden und eine vollständige
Desinfektion Ihrer Oberflächen sicherstellen.
Achten Sie bei der Wischdesinfektion darauf, Tücher zu wählen, die hinsichtlich
ihrer Größe und des verwendeten Mittels zur Oberfläche sowie deren Material
passen. Während sich für kleine Flächen gebrauchsfertige Desinfektionstücher
eignen, sind im Falle von großen Flächen trockene Vliesrollen, die Sie selbst
in Desinfektionsmittel tränken, ergiebiger.
Möchten Sie dennoch ein Sprühdesinfektionsmittel verwenden, beispielsweise bei
schwer zugänglichen Stellen, greifen Sie am besten auf eine alkoholische
Desinfektion mit wenigen Zusatzstoffen zurück. Diese Mittel wirken sehr gut und
verdampfen schnell – allerdings greifen sie empfindliche Oberflächen wie zum
Beispiel Acryl an.
Bei der Anwendung von Sprühdesinfektionsmitteln sollten Sie nahe an der zu
desinfizierenden Oberfläche sprühen, um die Aerosolbildung so gering wie
möglich zu halten.
Fazit: Desinfektionsmittel sprühen oder wischen?
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