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Desinfektionsmittel: sprühen oder wischen?

Desinfektionsmittel sprühen oder wischen
[Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash]
Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie spielt die Hygiene in unserem Alltag eine entscheidende Rolle. Die Verwendung von entsprechenden Desinfektionsmitteln zeigt sich dabei besonders wichtig – denn sie trägt dazu bei, die Übertragung von Keimen, Bakterien sowie Viren und damit die Ausbreitung von Infektionen zu minimieren.

Bei der Anwendung stellt sich jedoch häufig die Frage, ob es besser ist, die Desinfektion zu sprühen oder zu wischen.

In diesem Ratgeber klären wir Sie über die Vor- und Nachteile beider Desinfektionsmethoden auf und geben Ihnen Tipps zur optimalen Nutzung an die Hand.

Die Sprühdesinfektion

Unter dem Begriff Sprühdesinfektion versteht man die Verwendung von Desinfektionsmitteln in Form von Sprays.  Das Mittel wird dabei in einer Sprühflasche aufbewahrt und auf die zu desinfizierende Oberfläche aufgesprüht.

Vor- und Nachteile der Sprühdesinfektion

Der wohl größte Vorteil der Sprühdesinfektion liegt in ihrer schnellen und einfachen Anwendung: Das Auftragen des Mittels erfolgt im Handumdrehen und es können auch Oberflächen desinfiziert werden, die über schwer zugängliche Stellen verfügen.

Neben diesen Vorteilen birgt die Sprühdesinfektion jedoch vorwiegend Nachteile. So entsteht beim Sprühen ein beachtliches Risiko, dass die darin enthaltenen Chemikalien eingeatmet werden oder sich auf der Haut absetzen. Dies kann zu unangenehmen Atemwegs- und Schleimhautreizungen, allergischen Reaktionen sowie im Extremfall sogar zu Schädigungen des Erbguts führen.
Außerdem kommt es häufig zu einer unvollständigen Flächenbenetzung, da die aufgetragene Menge des 
Desinfektionsmittels nur schwer kontrolliert werden kann. Dadurch ist die optimale Beseitigung von Mikroorganismen auf der Oberfläche nicht mehr gewährleistet.


Vorteile der Sprühdesinfektion

Nachteile der Sprühdesinfektion

schnelle und einfache Anwendung

Chemikalien können eingeatmet werden oder sich auf der Haut absetzen

auch schwer zugängliche Stellen können desinfiziert werden

Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Menge des aufgetragenen Mittels

 

Risiko von Augen- und Schleimhautreizungen


Die Wischdesinfektion

Wischdesinfektion
[Foto von Nino Maghradze auf Unsplash]
Im Gegensatz zur Sprühdesinfektion wird das Desinfektionsmittel bei der Wischdesinfektion mittels eines Tuches, Lappens oder Mopps auf die zu reinigende Oberfläche aufgetragen. Besonders beliebt sind gebrauchsfertige und bereits mit dem Mittel versehene Desinfektionstücher.

Vor- und Nachteile der Wischdesinfektion

Bei korrekter Anwendung wird mit der Wischdesinfektion eine sehr gründliche Reinigung erreicht. Die Menge des Mittels kann besser kontrolliert werden, sodass eine gleichmäßige Auftragung auf der Oberfläche kein Problem darstellt. Zudem zeigt sich die Wischdesinfektion verträglicher und umweltfreundlicher, da die Inhaltsstoffe des Mittels in der Regel keinen Luft- oder Augenkontakt haben.
Der größte Nachteil der Wischdesinfektion liegt in der falschen Handhabung: Wird das Wischtuch nicht regelmäßig gewechselt, können Keime und Bakterien auf andere Flächen übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, sich im Vorfeld mit der korrekten Verwendung der Wischdesinfektion vertraut zu machen.


Vorteile der Wischdesinfektion

Nachteile der Wischdesinfektion

gründliche, nahtlose Reinigung

bei falscher Handhabung besteht das Risiko, Keime und Bakterien zu verteilen

höhere Verträglichkeit

 

umweltfreundlicher

 

Tipps zum Einsatz von Desinfektionsmitteln

Aufgrund der genannten Vor- und Nachteile empfiehlt es sich, wann immer möglich zu einer Desinfektion zum Wischen statt Sprühen zu greifen. Auf diese Weise können Sie gesundheitliche Risiken vermeiden und eine vollständige Desinfektion Ihrer Oberflächen sicherstellen.

Achten Sie bei der Wischdesinfektion darauf, Tücher zu wählen, die hinsichtlich ihrer Größe und des verwendeten Mittels zur Oberfläche sowie deren Material passen. Während sich für kleine Flächen gebrauchsfertige Desinfektionstücher eignen, sind im Falle von großen Flächen trockene Vliesrollen, die Sie selbst in Desinfektionsmittel tränken, ergiebiger.
Möchten Sie dennoch ein Sprühdesinfektionsmittel verwenden, beispielsweise bei schwer zugänglichen Stellen, greifen Sie am besten auf eine alkoholische Desinfektion mit wenigen Zusatzstoffen zurück. Diese Mittel wirken sehr gut und verdampfen schnell – allerdings greifen sie empfindliche Oberflächen wie zum Beispiel Acryl an.
Bei der Anwendung von Sprühdesinfektionsmitteln sollten Sie nahe an der zu desinfizierenden Oberfläche sprühen, um die Aerosolbildung so gering wie möglich zu halten.

Fazit: Desinfektionsmittel sprühen oder wischen?

Ob Sie Desinfektionsmittel sprühen oder wischen, obliegt selbstverständlich Ihren persönlichen Präferenzen. Seien Sie sich jedoch der gesundheitlichen Risiken bewusst, die mit einer Sprühdesinfektion einhergehen und nutzen Sie wann immer angebracht die Wischdesinfektion, die gründlicher, gesundheitsschonender sowie umweltfreundlicher ist. Im Idealfall passen Sie Ihre Wahl an die Anwendungssituation an und entscheiden sich für eine Kombination aus Wisch- und Sprühdesinfektion, um von den Vorteilen beider Methoden zu profitieren.

Bildnachweis:

Bild 1 -  Towfiqu barbhuiya auf Unsplash
Bild 2 -
Nino Maghradze auf Unsplash