Welche Handschuhe für die Gastronomie?
Hygiene
spielt gerade in der Gastronomie eine entscheidende Rolle – denn der Umgang mit
und die Verarbeitung von Lebensmitteln erfordern große Vorsicht, um Kundschaft
sowie Mitarbeitende vor Risiken wie Kreuzkontamination zu schützen. Das Tragen
von Gastronomie-Handschuhen leistet einen wichtigen Beitrag zu diesem Schutz.
Welche Handschuhe sich für die Gastronomie eignen, welche gesetzlichen
Regelungen es zu beachten gilt und mit welchen Tipps Sie die Sicherheit in
Ihrem Betrieb gewährleisten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Handschuhe für die Gastronomie: Gesetzeslage
Während das
Tragen von Einweghandschuhen in der Lebensmittelindustrie oft Pflicht ist,
existiert in Deutschland kein explizites Gesetz, das die Verwendung von
Handschuhen in der Gastronomie vorschreibt. Gemäß der
Lebensmittelhygieneverordnung sind Gastronomen jedoch dazu angehalten,
angemessene Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um eine Verunreinigung von
Lebensmitteln zu vermeiden und die Gesundheit von Kund- und Belegschaft zu
schützen. Dazu können unter anderem saubere Kleidungsstücke und die Nutzung von
Einweghandschuhen gehören. In Situationen mit erhöhtem Risiko einer
Verunreinigung von Lebensmitteln ergibt das Tragen von Handschuhen in der
Gastronomie also Sinn – beispielsweise beim Umgang mit rohen Lebensmitteln oder
bei der Lebensmittel-Vorbereitung mit den Händen.
Warum Handschuhe in der Gastronomie wichtig sind
Auf der Oberfläche der menschlichen Hand tummeln sich
ungefähr 2 Millionen Mikroorganismen wie zum Beispiel Bakterien (Staphylococcus
aureus, Escherichia coli), Hefen oder Pilze. Die meisten dieser
Mikroorganismen leben in Symbiose mit unserer Haut und sind unschädlich,
solange die Hautflora ihr natürliches Gleichgewicht behält. Wird letzteres
gestört oder gelangen auf andere Weise Keime auf die Handoberfläche, können
diese selbst durch regelmäßiges Händewaschen nicht vollständig entfernt werden.
Handschuhe in der Gastronomie helfen, die Ausbreitung von krankheitserregenden
Keimen zu vermeiden, indem der direkte Hautkontakt mit Lebensmitteln auf ein
Minimum reduziert wird. Verunreinigungen mit Mikroorganismen, die von anderen
Quellen wie Oberflächen oder Werkzeugen stammen, sogenannte
Kreuzkontaminationen, werden weitestgehend eingedämmt.
Der Vorteil: Einerseits wird die Kundschaft vor Erregern und Allergenen
geschützt, die sich auf der Haut der Mitarbeitenden befinden. Andererseits
schützen Handschuhe in der Gastronomie auch die Mitarbeitenden – beispielsweise
vor Lebensmitteln, welche die Haut reizen, stark abfärben oder einen
anhaltenden Geruch hinterlassen (Zwiebeln, etc.).
Welche Handschuhe eignen sich für die Gastronomie?
- Polyethylen-Handschuhe
Handschuhe aus diesem thermoplastischen Kunststoff sind lebensmittelecht, beständig gegen Öle und Fette und sehr reißfest. Gleichzeitig sind sie sehr dünn, locker und atmungsaktiv, was sie zu den idealen Begleitern für das Schwenken von Salaten oder das Stapeln von Sandwiches macht. Außerdem können PE-Handschuhe zu günstigen Preisen erworben werden und eignen sich optimal für Arbeiten, bei denen die Handschuhe häufig gewechselt werden müssen. - Vinyl-Handschuhe
Vinyl-Handschuhe erfreuen sich im Gastronomiebereich großer Beliebtheit, da sie bequem zu tragen sind und kein Latex enthalten. Sie eignen sich unter anderem für die Zubereitung von Speisen, das Servieren oder das Kochen. Allerdings sollten Vinyl-Handschuhe nie in Kontakt mit Öl kommen, da sich ansonsten die darin enthaltenen Weichmacher herauslösen und Lebensmittel verunreinigen können. - Nitril-Handschuhe
Nitril-Handschuhe gelten als die „Klassiker“ für Mitarbeitende in der Gastronomie. Das Material zeigt sich äußerst elastisch und hautverträglich. Diese Handschuhe weisen eine Beständigkeit gegenüber Öl, Fett und sogar Chemikalien auf und bieten ein hohes Tastempfinden.
Handschuhe in der Gastronomie richtig anwenden
7 Tipps zum Umgang mit Handschuhen in der Gastronomie
- So kurz wie möglich, so lange wie nötig
Tragen Mitarbeitende über längere Zeit Handschuhe, kann sich dies nachteilig auf die Hautgesundheit auswirken. Regelmäßige Pausen sind deshalb wichtig und Handschuhe in der Gastronomie sollten nur so lange angewendet werden, wie es wirklich nötig ist. - Beschädigungen vermeiden
Verzichten Sie beim Tragen von Handschuhen in der Gastronomie auf Schmuck oder lange Fingernägel: Es könnte zu Beschädigungen kommen, sodass die gewünschte Sicherheit nicht mehr gegeben wäre. - Handschuhe ohne Puder verwenden
Gepuderte Handschuhe sind nicht für die Gastronomie geeignet, da eventuelle Rückstände des Puders Lebensmittel kontaminieren könnten. - Die richtige Größe wählen
Gerade für Arbeiten, die Fingerspitzengefühl erfordern, spielt die richtige Größe der Handschuhe eine entscheidende Rolle. Fallen die Handschuhe zu klein aus, können diese im schlimmsten Fall die Durchblutung der Fingerspitzen beeinträchtigen. Zu große Handschuhe hingegen bieten keinen sicheren Halt und wirken sich negativ auf die Fingerfertigkeit aus. - Auf Qualität achten
Handschuhe in der Gastronomie sollten über eine gute Qualität verfügen. Minderwertige Pendants sind zwar in der Regel günstiger, sie bestehen jedoch häufig aus schlechten Materialien, die Lebensmittel und Haut schädigen können. Zudem reißen und brechen billige Handschuhe schneller. - Handschuhe individuell anpassen
Je nach Art des Gastrobetriebs eignen sich unterschiedliche Handschuhe für den täglichen Gebrauch. Während für die schweren und risikoreichen Aufgaben in einer Großküche Nitril-Handschuhe optimal sind, erweisen sich in einem Bäckerei-Café Handschuhe aus Polyethylen als vorteilhaft, da sie rasch gewechselt werden können. Passen Sie Ihre Wahl deshalb immer an die individuellen Gegebenheiten Ihres Betriebs an! - Einweghandschuh bleibt Einweghandschuh
Ziehen Sie die Einweghandschuhe nach Beenden der jeweiligen Tätigkeit aus und verwenden Sie sie nicht ein zweites oder sogar drittes Mal. Ansonsten kann das Risiko für Kontamination der Lebensmittel sogar steigen, da sich vermehrt Keime auf den Handschuhen absetzen.
Fazit
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