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Wunden desinfizieren: So geht es richtig

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[Foto von Maskmedicare Shop auf Unsplash]
Ob in der Küche, in der Werkstatt oder beim Spielen mit der Katze – Blessuren hat man sich im Alltag schnell zugezogen. Grundsätzlich können kleinere Verletzungen hervorragend selber behandelt werden. Hierbei spielt jedoch die korrekte Desinfektion der Wunden eine maßgebliche Rolle, damit sich Krankheitserreger nicht ausbreiten und das Gewebe wieder gut abheilt.
In unserem Ratgeber klären wir Sie über die verschiedenen Arten von Hautverletzungen auf und zeigen Ihnen, wie Sie Wunden Schritt für Schritt richtig desinfizieren.

Warum ist eine korrekte Wunddesinfektion wichtig?

Als größtes Organ im menschlichen Körper bildet die Haut einen essenziellen Schutz vor Umwelteinflüssen. Außerdem verhindert die natürliche Barriere, dass Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien in den Organismus eindringen. Kommt es zu Blessuren und Wunden auf der Haut, wird dieser Schutzmantel durchbrochen – und Erreger haben „freie Bahn“, um in den Körper zu gelangen und Entzündungen sowie Infektionen hervorzurufen. Deshalb ist das richtige Desinfizieren von Wunden eine der ersten Maßnahmen, die Sie nach einer Verletzung durchführen sollten.

Die verschiedenen Wundarten

Schürfwunde oder Biss? Die Art der Wunde bestimmt maßgeblich über das Vorgehen bei der anschließenden Reinigung und Desinfektion. Unter akuten Verletzungen werden diejenigen Wunden zusammengefasst, die die obersten Schichten der Haut beschädigen und aus denen in der Regel Blut austritt, zum Beispiel:

  • Schnittwunden
  • Brandwunden 
  • Schürfwunden
  • Stichwunden
  • Platzwunden
  • Bisswunden 

Sind die akuten Verletzungen nicht zu tief oder bluten nur leicht, können Sie diese im Rahmen der primären Wundversorgung ohne Bedenken zu Hause behandeln – insbesondere leichte Schürfwunden und Schnittwunden sowie kleinere Brandwunden. Im Falle von Stich-, Platz- oder Bisswunden sowie bei Verletzungen durch rostige Nägel oder schmutzige Glasscherben ist ein Gang in die Arztpraxis allerdings ratsam, da diese Wunden ein höheres Infektionsrisiko aufweisen. 
Gut zu wissen: Im Gegensatz zu akuten Wunden bestehen chronische Wunden über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen. Dabei handelt es sich meistens um Druckgeschwüre, die beispielsweise bei bettlägerigen Personen auftreten. Die Wundversorgung unterscheidet sich hier maßgeblich von derjenigen bei akuten Verletzungen und muss von einer medizinischen Fachperson vorgenommen werden.

Anleitung: Wunden richtig desinfizieren

Nachdem Sie die Art Ihrer Wunde bestimmt haben, können Sie sich dem Desinfizieren und Versorgen der Verletzung widmen. Für die selbständige Wunddesinfektion bei nicht schweren, akuten Verletzungen sollten Sie folgende Utensilien zur Hand haben:

  • ein mildes Wunddesinfektionsmittel, das für offene Wunden und Schleimhäute geeignet ist
  • handelsübliche Pflaster
  • gegebenenfalls Mullbinden und Verbände
  • Schere

1. Wunde kurz bluten lassen

Tritt eine Blutung auf, möchten die meisten Menschen diese unmittelbar stoppen. Im Falle von leichten Verletzungen ist es jedoch empfehlenswert, das Blut für einen kurzen Zeitraum aus der Wunde fließen zu lassen: Dadurch werden Bakterien sowie kleine Schmutzpartikel auf natürliche Weise herausgespült.

2. Hände desinfizieren

Die Handoberfläche ist mit zahlreichen Mikroorganismen und damit potenziellen Krankheitserregern übersät. Aus diesem Grund sollten Sie, bevor Sie eine Wunde bei sich oder einer anderen Person versorgen, eine gründliche Händedesinfektion vornehmen. So vermeiden Sie, dass Viren oder Bakterien von Ihren Händen in die Wunde gelangen. In gewissen Fällen kann es auch angebracht sein, Einmalhandschuhe überzuziehen – beispielsweise, wenn Sie einer Person helfen, die mit Hepatitis infiziert ist.

3. Wunde mit klarem Wasser ausspülen

Spülen Sie die Wunde in einem nächsten Schritt mit klarem, lauwarmem Leitungswasser ab, um restliche Schmutzpartikel, die nicht durch den körpereigenen Reinigungsprozess (Blutung) ausgeschwemmt wurden, zu entfernen. 
Achtung: Drehen Sie den Wasserhahn nicht zu stark auf, da der Druck zusätzlichen Schaden an der Wunde anrichten könnte. Wenn Sie unterwegs sind und kein Leitungswasser zur Verfügung haben, können Sie alternativ zu Mineralwasser aus der Flasche greifen.

4. Fremdkörper entfernen

Sitzen in der ausgespülten Wunde noch Fremdkörper wie Steinchen oder kleine Splitter fest, können Sie diese vorsichtig mit einer Pinzette beseitigen.

5. Wunde desinfizieren

Sobald Schmutz und größere Partikel aus der Wunde herausgespült sind, können Sie zur Desinfektion übergehen und Bakterien, Viren und Co. auf der Wunde unschädlich machen. Greifen Sie hier unbedingt auf spezielle Mittel für die Haut- und Wunddesinfektion, wie zum Beispiel Octenisept, zurück und beachten Sie die vom Hersteller empfohlene Einwirkzeit.
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[Foto von Diana Polekhina auf Unsplash]

6. Pflaster oder Kompresse applizieren

Ist die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels verstrichen, können Sie sehr kleine Wunden mit einem handelsüblichen Pflaster abdecken. Zum Schutz von größeren Wunden eignen sich sterile Kompressen in Kombination mit einem Verband. Entgegen der landläufigen Meinung brauchen Wunden nicht zwingend frische Luft, um zu heilen – im Gegenteil: Eine Abdeckung verhindert das Eindringen neuer Schmutzpartikel sowie Erreger und hält die Wunde feucht, was für die Bildung der neuen Hautschicht förderlich ist. 
Achtung: Beobachten Sie den Heilungsprozess der Wunde aufmerksam. Bemerken Sie eine anhaltende Rötung, Schwellung, verstärkten Schmerz oder Eiterbildung, holen Sie am besten ärztlichen Rat ein.

Diese Wunddesinfektionsfehler sollten Sie vermeiden

Wunden richtig zu desinfizieren bildet die Basis für eine optimale Heilung ohne weitere Komplikationen. Im Eifer des Gefechts passieren jedoch häufig Fehler, die sich nachteilig auf den Regenerationsprozess auswirken können:
  • Verwendung abgelaufener Desinfektionsmittel
    Auch Desinfektionsmittel haben ein Verfallsdatum. Wurde dieses überschritten, ist die volle Wirksamkeit nicht mehr gewährleistet und Erreger können unter Umständen nicht mehr effektiv abgetötet werden. Überprüfen Sie deshalb die Haltbarkeit des jeweiligen Desinfektionsmittels, bevor Sie es auf der Wunde anwenden.
  • Unangemessene Menge an Desinfektionsmittel
    Eine übermäßige Verwendung von Desinfektionsmitteln kann Hautreizungen und Schmerzen verursachen, während zu wenig Desinfektionsmittel die Wunde möglicherweise nicht ausreichend reinigt. Die Faustregel „genug, um zu reinigen, aber nicht zu viel, um zu schädigen“ schafft hier Abhilfe: Das Desinfektionsmittel sollte demnach die gesamte Wunde sowie Teile der umliegenden Haut großzügig bedecken, die Wunde aber nicht ertränken (bei kleinen Wunden circa zwei Sprühstöße des Wunddesinfektionssprays).
  • Unzureichende Reinigung der Wunde vor der Desinfektion
    Bevor Sie ein Desinfektionsmittel auftragen, sollte die Wunde so gut wie möglich mit sauberem Wasser gereinigt werden. Andernfalls können Schmutz und Fremdkörper in der Wunde verbleiben und zu Infektionen führen.
  • Falsche oder fehlende Nachbehandlung
    Nach der Desinfektion sollten Sie die Wunde abdecken, um sie vor Schmutz und Keimen zu schützen. Wechseln Sie den Verband oder das Pflaster regelmäßig und beobachten Sie die Wundheilung.

Fazit zur richtigen Desinfektion von Wunden

Das korrekte Desinfizieren von Wunden spielt eine entscheidende Rolle bei der Infektionsvorbeugung und der Unterstützung des körpereigenen Heilungsprozesses. Mit unserer Anleitung können Sie kleine Verletzungen wie Schürf- oder Schnittwunden selbst behandeln: Wichtig zeigen sich dabei die gründliche Vorbereitung sowie die richtige Desinfektion und Nachsorge, damit die Haut ihre schützende Funktion auf schnellstem Weg wieder vollständig wahrnehmen kann.