Die richtige Händedesinfektion: Anleitung in 6 Schritten
FAQ: Das Wichtigste zur richtigen Händedesinfektion in Kürze
Die richtige Händedesinfektion
Was bedeutet Händedesinfektion genau?
- Transiente Keimbesiedlung: Die vorübergehende Besiedlung mit Keimen (Anflugkeimen), die bei direktem Kontakt von Haut zu Haut, etwa durch die Hände übertragen werden. Die Desinfektion der Hände inaktiviert in erster Linie diese Erreger. Es handelt sich hauptsächlich um Pilze und Viren, die durch ein einfaches Bakterizid kaum abgetötet werden können.
- Residente Keimbesiedlung: Dabei handelt es sich um hauteigene Bakterienkulturen, die bei geschlossener Haut keine Krankheit verursachen. Bei chirurgischen Eingriffen wird die Haut des Patienten geöffnet, wobei desinfizierte und saubere Hände verhindern, dass Keime in den Körper eindringen.
- Invasive diagnostische Verfahren: Diese Untersuchungen erfordern einen Eingriff in den Körper des Patienten. Händehygiene verringert das Infektionsrisiko bei einem chirurgischen Eingriff und trägt dazu bei, dass die Behandlung ohne Komplikationen verläuft. Beispiele für invasive Eingriffe sind Herzkatheterisierungen, Nabelschnurpunktionen und Endoskopien.
Warum ist die Händedesinfektion so wichtig?
Wann muss ich die Hände desinfizieren?
- Vor dem Patientenkontakt
o körperliche Untersuchungen
o Hilfestellungen
o Höflichkeits- und Beruhigungsgesten - Vor aseptischen Tätigkeiten
o Kontakt mit Augen und Schleimhäuten
o Kontakt mit nicht intakter Haut
o Kontakt mit Gegenständen bei invasiven Maßnahmen
o Vorbereitung von Verbänden
o Schutz des Patienten vor Kontakt mit Erregern an Schleimhäuten, Wunden, etc. - Nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material
o Kontakt mit nicht intakter Haut
o Kontakt mit Körperflüssigkeiten
o invasive Eingriffe und klinische Untersuchungen sowie Operationen aller Art
o Beseitigung von Stuhl, Urin und Erbrochenem
o Umgang mit Abfällen und gebrauchtem OP-Besteck
o Schutz des Personals und der Umgebung - Nach dem Patientenkontakt
o Beruhigungs- und Höflichkeitsgesten
o Hilfestellungen
o Körperliche Nachuntersuchung
o Schutz der Umgebung - Nach Kontakt mit unmittelbarer Umgebung
o Pflegende Maßnahmen
o Bettwäsche wechseln
o Alarm ausschalten
o Schutz des Personals und der Umgebung
Was ist der Unterschied zwischen hygienischer und chirurgischer Händedesinfektion?
Wie führe ich die korrekte Händedesinfektion durch?
- Sorgen Sie vor dem Desinfizieren für saubere und trockene Hände, indem Sie sichtbaren Schmutz entfernen.
- Halten Sie Ihre Fingernägel kurz und rund geschnitten werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung der Einmalhandschuhe zu verringern.
- Benetzen Sie alle Bereiche der Hände mit einem Desinfektionsmittel. Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Daumen, den Fingerspitzen und dem Nagelbett gewidmet werden.
- Die Einreibedauer hängt von dem verwendeten Desinfektionsmittel ab. Es empfiehlt sich jedoch, insbesondere für unerfahrene Mitarbeiter, die unten aufgeführte Methode als Leitfaden für die Händedesinfektion zu übernehmen.
6 Schritte der Händedesinfektion
- Zu Beginn der Händedesinfektion tragen Sie zwei bis drei Hübe des Desinfektionsmittels aus dem Spender auf die Handflächen auf und reiben sie ein. Einige Spender verfügen über eine Zeittaste, die die empfohlene Zeit für die Händehygiene als Countdown anzeigt.
- Dann reiben Sie abwechselnd die Handflächen auf dem Handrücken der anderen Hand.
- Aus dieser Bewegung heraus schieben Sie die gespreizten Finger beider Hände ineinander, wobei sich die Handflächen wieder gegenüberliegen.
- Im nächsten Schritt der Händedesinfektion benetzen Sie die Außenseite der Finger der anderen Hand mit verschränkten Fingern.
- Reiben Sie dann den Daumen in einer kreisenden Bewegung in der geschlossenen Handfläche.
- Schließlich reiben Sie die aufgerichteten und anschließend gebeugten Fingerspitzen in der hohlen Handfläche, um die Fingerspitzen und das Nagelbett mit dem Bakterizid zu benetzen.
Standardisiertes Einreibeverfahren nach EN 12791
Besonderheit der chirurgischen Händedesinfektion
Chirurgische Händedesinfektion in 1,5 Minuten
- Sterillium classic pure: Duft- und farbfreie Desinfektion. Das Bakterizid hat sich bei empfindlicher Haut als besonders wirksam erwiesen.
- Sterillium med: Ein weit verbreitetes Desinfektionsmittel für die Händehygiene auf Basis von Ethanol ohne Farb- und Parfümzusätze. Die Wirkung gegen Noroviren wurde in verschiedenen Tests eindeutig nachgewiesen.
- Sterillium Virugard: Dieses hochwirksame Desinfektionsmittel eignet sich für die hygienische und chirurgische Händedesinfektion und besticht durch seine kurzen Einwirkzeiten.
- Sterillium Tissue: Das Bakterizid kann als Tissue in praktischen Beuteln mit auf den Weg durch das Krankenhaus genommen werden. Effektive Händedesinfektion als Tränklösung ohne Farbstoffe.