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Allergie gegen Desinfektionsmittel – Das können Sie tun

Regelmäßige Händehygiene ist im Praxisalltag besonders wichtig, vor allem in Zeiten einer Pandemie oder während der Grippesaison. Häufiges Händewaschen und Desinfizieren erhöht das Risiko einer Allergie gegen Desinfektionsmittel. In diesem Ratgeber erfahren Sie, woher eine Desinfektionsmittel-Allergie kommt und was Sie tun können, um ihr vorzubeugen und sie zu behandeln.

Grundlegende Informationen über Kontakt- und Desinfektionsmittel-Allergien

Rote Stellen, Juckreiz, Spannungsgefühl, Bläschen, Risse oder Hautausschlag durch Desinfektionsmittel – höchstwahrscheinlich ist die Ursache eine allergische Reaktion. Wie der Name schon sagt, wird eine sogenannte Kontaktallergie durch den längeren oder auch kürzeren Kontakt mit einer allergenen Substanz ausgelöst. Kontaktallergien sind weit verbreitet, geschätzt reagieren in Europa circa 20 Prozent der Bevölkerung allergisch gegen mindestens ein Kontaktallergen (Quelle: Allergieinformationsdienst).
Besonders in Situationen, in denen Hände oder Flächen regelmäßig desinfiziert werden müssen, treten Desinfektionsmittel-Allergien häufiger auf. Da dies in Berufen im medizinischen und pflegerischen Umfeld vermehrt vorkommt, wird eine Kontaktallergie gegen Desinfektionsmittel als Berufskrankheit anerkannt (nachzulesen im Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 5101 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin).

Welche Stoffe sind in Desinfektionsmitteln enthalten, die Allergien auslösen?

Die meisten Händedesinfektionsmittel haben eine keimtötende Wirkung, weil sie Alkohol enthalten. Der Alkohol selbst ist nicht der Auslöser für eine Kontaktallergie. Vielmehr sind oft Konservierungsmittel und Duftstoffe für die allergische Reaktion auf Desinfektionsmittel verantwortlich.
Duftstoffe sind der zweithäufigste Auslöser von Kontaktallergien. Die gute Nachricht für Allergiker: Die bekanntesten Stoffe wurden erfasst und als Allergen identifiziert. Zum Schutz von Kontaktallergikern müssen diese Duftstoffe auf dem Produkt deklariert werden, wenn sie eine bestimmte Konzentration überschreiten.

Eine weitere Gruppe von Stoffen, die auf der Haut Kontaktallergien auslösen können, sind Konservierungsmittel. Nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes gehören Methylisothiazolinon (MI), Methylchlorisothiazolinon (MCI), Methyldibromglutaronitril (MDBGN) und Formaldehyd zu den häufigsten kontaktallergenen Konservierungsmitteln.

Was passiert bei einer Allergie im Körper?

Bei einer Allergie gegen Desinfektionsmittel und andere Stoffe macht sich eine Überreaktion des Immunsystems bemerkbar. Es nimmt bestimmte Stoffe als Fremdkörper wahr und bildet Antikörper zur Abwehr des vermeintlich gefährlichen Kontaktallergens. Im Zuge dieser Immunabwehr werden Entzündungsstoffe wie Histamin freigesetzt. Diese führen dazu, dass die Haut anschwillt und Sekrete produziert, Juckreiz einsetzt, Quaddeln entstehen oder die Atemwege sich verengen.

Beachten Sie, dass die Symptome bis zu ein bis drei Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten können. Sollten Sie eine allergische Reaktion ohne offensichtliche unmittelbare Ursache erleben, denken Sie einige Tage zurück, um herauszufinden, was diese Symptome verursacht haben könnte.
Allergietest beim Arzt
Ein Arzt kann eine Kontaktallergie gegen Desinfektionsmittel durch geeignete Tests feststellen.

Allergie gegen Desinfektionsmittel – Symptome

Sie erkennen eine Desinfektionsmittel-Allergie an einer Reihe von Symptomen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen (Quelle: Barmer). Wenn Sie unsicher sind, suchen Sie auf jeden Fall Ihren Hausarzt oder gegebenenfalls einen Dermatologen auf. Er oder sie kann Ihnen bei akuten Symptomen Linderung verschaffen und entsprechende Allergietests durchführen, um die Allergene zu identifizieren.

Hautveränderungen

Eine allergische Kontaktreaktion zeigt sich am deutlichsten auf der Haut. Trockene, krustige, rissige oder schuppige Veränderungen an den betroffenen Hautstellen sind die ersten Anzeichen. Darüber hinaus können die folgenden Erscheinungen auftreten:
  • Hautausschlag und Rötungen
  • Pickel und (nässende) Blasen
  • Quaddeln und Schwellungen
  • starker Juckreiz und brennendes Gefühl

Die Schwere der Reaktion hängt von der jeweiligen Substanz ab, gegen die Sie allergisch sind. Sie hängt auch davon ab, wie lange Sie mit dem Allergen in Kontakt waren. Ständige Berührung kann ein allergisches Kontaktekzem oder sogar eine chronische Kontaktdermatitis verursachen.

Husten oder Atemnot

Sowohl bei der Händedesinfektion als auch bei der Flächendesinfektion können feine Tröpfchen entstehen. Diese können dann in die Atemwege gelangen und zu Husten oder Atemnot führen. Aus diesem Grund verwenden Sie bei bronchialer Überempfindlichkeit möglichst keine Desinfektionssprays oder tragen Sie beim Desinfizieren eine Maske.

Im medizinischen Umfeld beispielsweise einer Zahnarztpraxis gehört es dazu, das Praxisteam vor den möglichen negativen Auswirkungen von Desinfektionsmitteln auf die Atemwege zu schützen. Nützliche Hinweise und Tipps finden Sie in unserem Ratgeber zum Hygienemanagement in der Zahnarztpraxis.

Der Extremfall: Allergischer Schock

In seltenen Fällen kann eine Kontaktallergie zu einem anaphylaktischen Schock führen. Dieser geht mit starker Kurzatmigkeit und Atemnot sowie Kreislaufbeschwerden bis hin zur Ohnmacht einher (Quelle: Focus-Online). Ein allergischer Schock muss in jedem Fall medizinisch behandelt werden, im Zweifelsfall ist sofort ein Arzt zu rufen!

Maßnahmen bei einer Allergie gegen Desinfektionsmittel

Sind Sie von einer Allergie gegen Desinfektionsmittel betroffen? Dann ist der Gang zum Arzt auf jeden Fall ratsam. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen, die Sie zur Vorbeugung und Behandlung von Allergiesymptomen ergreifen können. Ausführliche wissenschaftliche Informationen liefert die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie in ihrer Leitlinie Kontaktekzem.
Hautpflege mit Handcreme
Eine intensive und regelmäßige Hautpflege, zum Beispiel mit einer geeigneten Handcreme, ist besonders wichtig, wenn Desinfektionsmittel häufig verwendet werden.

Hilfe bei allergischen Reaktionen

Hautauschlag und Kontaktdermatitis können Sie mit intensiver Hautpflege vorbeugen und behandeln. Duftstofffreie W/O-Emulsionen (Wasser in Öl) mit rückfettenden Eigenschaften, wie zum Beispiel Baktolin Balm, sind dafür am besten geeignet. Feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte mit Aloe Vera, Allantoin, Vitamin E und Panthenol wirken hautberuhigend und stabilisieren den Säureschutzmantel.
Zeigen diese Hausmittel keine Wirkung, kann Ihnen Ihr Arzt kortisonhaltige Cremes, Salben oder Lösungen verschreiben. Kortison kann den Juckreiz lindern und die Entzündung bekämpfen. Es kann so lange angewendet werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind, allerdings nicht dauerhaft.
Aloe Vera liefert Feuchtigkeit für die Haut
Pflegeprodukte mit Aloe Vera spenden Feuchtigkeit und können die Symptome einer Desinfektionsmittelallergie lindern.

Lichttherapie bei chronischem Handekzem

Bei chronischer Kontaktdermatitis ist auch eine Lichttherapie durch Bestrahlung mit UV-A-Licht denkbar. Dabei wird die Haut des Allergikers mit ultraviolettem Licht verschiedener Wellenlängen (UV-A, UV-B oder eine Kombination davon) bestrahlt. Diese Lichttherapie kann sich sehr positiv auf den spezifischen immunologischen Mechanismus auswirken, der der Kontaktdermatitis zugrunde liegt.
Eine Variante dieser Behandlung ist die so genannte PUVA-Therapie. PUVA bedeutet, dass die UV-A-Strahlen in Kombination mit Psoralen, einem Lichtsensibilisator, verabreicht werden. Mit Hilfe dieser chemischen Substanz wird die Haut vor der eigentlichen UV-A-Behandlung lichtempfindlich gemacht und so die Lichtwirkung intensiviert.
Die Bestrahlungstherapie sollte nur von einem Dermatologen durchgeführt werden, da sie erhebliche Nebenwirkungen haben kann.

Allergie gegen Desinfektionsmittel vermeiden

Die wichtigste und wirksamste Maßnahme gegen eine Kontaktallergie ist jedoch, den Kontakt mit dem Auslöser zu vermeiden. Achten Sie zum Beispiel bei einer Desinfektionsmittel-Allergie darauf, dass Sie keine Präparate mit allergieauslösenden Stoffen verwenden.
Der Kontakt lässt sich nicht immer vermeiden, vor allem nicht im Praxisalltag. Tragen Sie in diesen Fällen Handschuhe und Schutzkleidung. Wenn nötig und möglich, wechseln Sie zu anderen Tätigkeiten. Handelt es sich um eine berufsbedingte Kontaktallergie, ist es ratsam, dass ein Hautarzt oder der Betriebsarzt dies der Berufsgenossenschaft meldet. Wird die Allergie als Berufskrankheit anerkannt, können zum Beispiel die Kosten für zusätzliche Schutzmaßnahmen übernommen werden.
: Stufenweise Maßnahmen bei Allergie gegen Desinfektionsmittel
Schema der Maßnahmen für Desinfektionsmittel-Allergien nach Schweregrad.

Tipps zur Prävention von Desinfektionsmittel-Allergien in der Zahnarztpraxis

Ein bewährtes Konzept zur Prävention von Kontaktdermatitis ist das STOP-Prinzip:
Substitution – Technologie – Organisation – Personenschutz
Substitution bedeutet einfach, dass Produkte, die bestimmte Substanzen enthalten, durch andere Präparate ohne allergene Stoffe ersetzt werden, wo immer dies möglich ist. Im Klartext: Verwenden Sie nach Möglichkeit Desinfektionsmittel, die keine Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthalten.
Technologie bezieht sich auf die technischen Voraussetzungen für den Gebrauch von Desinfektionsmitteln. Verwenden Sie automatische Dosiersysteme, Luftfilter und Absauganlagen. Wenn möglich versprühen Sie Desinfektionsmittel nicht, sondern verwischen Sie es.
Organisatorische Maßnahmen umfassen das Führen von Sicherheitsdatenblättern zu allen Allergenen und Gefahrstoffen. Dazu gehört auch, das Praxisteam über die verschiedenen Substanzen zu informieren. Erweitern Sie den Hygieneplan der Praxis um einen Hautschutzplan.
Personenbezogene Maßnahmen sind solche, die von den Beschäftigten selbst durchgeführt werden. Dazu gehört etwa die Verwendung von puderfreien Handschuhen sowie eine regelmäßige und intensive Hautpflege, zum Beispiel durch das Auftragen von Hautpflegecreme.
Prävention von Desinfektionsmittel-Allergien nach dem STOP-Prinzip
Prävention von Allergien gegen Desinfektionsmittel nach dem STOP-Prinzip.

Alternativen zum Desinfektionsmittel

In Gesundheitsberufen ist die Hände- und Flächendesinfektion ein absolutes Muss. In manchen Bereichen reicht jedoch gründliches Händewaschen aus, um Viren und Bakterien auf der Haut abzutöten. Wenn Sie empfindliche Haut haben, verwenden Sie am besten milde Waschlotionen, die keine Duft- oder Farbstoffe enthalten und den natürlichen Säureschutzmantel der Haut schonen, zum Beispiel Baktolin Pure.
Als alternative Händedesinfektion für Allergiker, jedoch nicht nach Standards der WHO oder des RKI, können Sie hochprozentigen Alkohol extern anwenden. Alkohole wie Ethanol und Propanol schädigen die Proteinhülle und das genetische Material der Viren und machen sie dadurch unschädlich. Wählen Sie eine Lösung mit mindestens 62 % Ethanol oder einem vergleichbaren Propanol-Gehalt und beachten Sie die Einwirkzeit von 30 bis 60 Sekunden, um die maximale Wirkung zu erzielen.
Nur als Notlösung können Sie Spirituosen wie Melissengeist (mindestens 60 Prozent Alkoholgehalt), Kölnisch Wasser (zwischen 70 und 85 Prozent Alkoholgehalt) oder Ähnliches verwenden, sofern diese Flüssigkeiten zur äußerlichen Anwendung empfohlen werden.

Desinfektionsmittel für Allergiker bei Medic-Star

Für die folgenden Bereiche bieten wir Ihnen im Medic-Star-Onlineshop eine große Auswahl an Produkten:
Sie finden auch spezielle Desinfektionsmittel für Allergiker, das heißt ohne Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe, zum Beispiel Desmanol Care. Ebenso erhalten Sie Produkte mit pflegenden Zusätzen wie Aloe Vera, beispielsweise Setasan Premium.
Relevante Informationen und Tipps zu Desinfektionsmitteln und anderen wichtigen Hygienethemen finden Sie in unseren Ratgebern. Dort erfahren Sie unter anderem, wie
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